Bei jeder Entscheidung spielt die dahinterliegende Motivation eine wichtige
Rolle. Diese unterscheidet sich bei jedem Menschen stark, oft ohne dass wir es bewusst
merken.
Vieles, was unsere Entscheidungen und Handlungen beeinflusst, sind unbewusste Bedürfnisse
und Wünsche,
welche wir oft als unser „Bauchgefühl“ wahrnehmen. Diese unbewussten Bedürfnisse variieren
bei jedem Individuum und beeinflussen schließlich
unsere tagtäglichen Entscheidungen.
Indem wir uns bewusst mit diesen Motivationen auseinandersetzen, können wir
besser nachvollziehen, was uns antreibt und welche Faktoren unsere Entscheidungen
beeinflussen.
Dies führt dazu, dass wir bewusster und fundierter entscheiden, indem wir unsere eigenen
Gedanken reflektieren. Es ist wie ein Versuch,
unser Unterbewusstsein bewusster zu machen, damit wir uns selbst besser verstehen können.1
Im Folgenden wird die Theorie über die grundlegenden menschlichen Bedürfnisse von Manfred
Max-Neef, einem chilenischen Ökonomen und Umweltaktivisten, erläutert, um uns diese
Bedürfnisse bewusster zu machen.
Manfred Max-Neef, entwickelte die Theorie der menschlichen Bedürfnisse, um ein
ganzheitliches Verständnis von menschlichen Anforderungen zu schaffen. Bei dieser Theorie
wird
hervorgehoben dass es wichtig ist, zwischen Bedürfnissen und ihren „Satisfier“ zu
unterscheiden.
Bedürfnisse sind grundlegende menschliche Anforderungen, während Satisfier die Mittel sind,
um diese
Bedürfnisse zu erfüllen. Dabei können mehrere Satisfier ein Bedürfnis gleichzeitig erfüllen,
und ein Satisfier kann verschiedene Bedürfnisse befriedigen.2
In seiner Theorie beschreibt Manfred Max-Neef, dass alle menschlichen Bedürfnisse in einem
System interagieren und voneinander abhängig sind. Es gibt keine Hierarchie, außer beim
grundlegenden Bedürfnis nach Existenz, welches vorrangig ist. Stattdessen stehen Bedürfnisse
in Beziehung zueinander, und ihre Erfüllung kann gleichzeitig, ergänzend oder auch
konkurrierend sein.
Ein weiterer Aspekt seiner Theorie ist die Unterscheidung der Bedürfnisbefriedigung in drei
Kontexten: dem individuellen Selbst (Eigenwelt), der sozialen Gruppe (Mitwelt) und der
Umwelt. Die Erfüllung eines Bedürfnisses kann in diesen verschiedenen Kontexten
unterschiedlich
sein, abhängig von Zeit, Ort und Umständen.2